Unionviertel: Erstes Lebenszeichen von der Partei Die Heimat Dortmund zu den rechten Übergriffen im Unionviertel

Wie erwartet und fast schon etwas spät, äußerten sich die Neonazis um die Partei Die Heimat Dortmund gestern, am 26. März, zu den seit längeren bekanntwerdenden Übergriffen im Unionviertel

Natürlich beinhaltete die in ihrem Telegram-Kanal formulierte Nachricht eine klare, jedoch sehr magere Distanzierung, von der durch linke Gruppierungen und allen voran der Initiative Unionviertel gegen Rechts, benannten Tätergruppe um Serkan B., Yakup S. und Sven.
Diese gerad erwähnten Akteure sind nämlich in den vergangenen Wochen immer wieder für Angriffe und Bedrohungen in Dortmunder Stadtteilen und allen voran im Dortmunder Westen bekannt. In den vergangenen Tagen sorgte in diesem Sinne die Initiative Unionviertel gegen Rechts, für eine flächendeckende Aufklärung und outete den Kern der Schlägerbande mit einer Vielzahl von Plakaten.
Nach der bereits letzten Woche angekündigten Kundgebung gegen rechte Gewalt an der U-Bahnhaltestelle Unionstraße am kommenden Samstag um 14 Uhr, den zwei Angriffen auf das Wohn- und Nachbarschaftsprojekt Haldenstraße 47 in Bochum-Hamme, der damit verbundenen Identifizierung Dortmunder Neonazis und die erneute Offenlegung der Kontakte zwischen Akteuren rund um die Partei Die Heimat Dortmund und der teilweise migrantischen, fundamentalistisch religiös motivierten Personen um Serkan B. herum, war somit die Dortmunder rechte Szene in Zugzwang und vermutlich einigen ihrer Kamerad:innen Rechenschaft schuldig.

Denn neben den oben erwähnten Personen sind es immer wieder Namen wie Steven Feldmann und Pascal O., die in einem direkten Zusammenhang mit der Personengruppe um Serkan B. gebracht werden. Sie zählen zu den Rädelsführern der rechten Schlägerbande, werden gemeinsam gesehen, lichten sich nachweislich zusammen auf Social Media ab, besuchen/ organisieren übergreifend Kampfsportevents und beteiligen sich an Übergriffen, sowie an den Angriffen auf die Haldenstraße 47.
Das diese Beziehungen vermutlich so lange in Ordnung für die lokale rechte Szene ist, bis diese Zusammenhänge an die Öffentlichkeit geraten und auf die kruden Verbindungen aufmerksam gemacht wird, verwundert uns kaum.
In den letzten Wochen amüsierte man sich insgeheim vermutlich sehr in der Emscher- und Thusneldastraße, spürt jetzt jedoch die Auswirkungen auf die eigene Szene, da über die Stadtgrenzen hinaus transparent und nachvollziehbar wird, dass die Arbeit auf der Straße aktuell von anderen übernommen wird und dies wenig mit der deutschen nationalen Bewegung, die so häufig auf Demonstrationen glorifiziert und in Reden von Herrn Deptolla, Skoda, Heise und Krolzig propagiert wird, zu tun hat.
Auf der einen Seite sind es viel mehr einzelne Kadernazis, die als Bindeglied fungieren und leicht zu manipulierende Personen instrumentalisieren. Sie füttern diese mit Anti-Antifa-Propaganda, punktuell mit eigenem Recherchewissen, ihrer schwulen- und LGBTIQ-feindlichen Einstellung, versorgen sie mit einer Vielzahl von rechten Stickern und hetzen sie gezielt gegen einzelne Linke, alternative Standorte oder ganze Viertel auf. Auf der anderen Seite, versteckt man sich dann doch lieber öffentlich hinter oberflächlichem Gerede von muslimischen Jugendlichen, die die Antifa lediglich wegen den religiösen islamischen Werten abstößt und platziert die eigene Islamfeindlichkeit als vorgeschobene Rechtfertigung für die aktuelle Dynamik im Dortmunder Westen um der eigenen Szene keine Rechenschaft schuldig zu sein.

Wenn mit der Auflösung der Partei Die Rechte und dem Eintritt in die NPD Strukturen, eine Umstrukturierung der Dortmunder Naziszene gemeint ist, welche Stadtpolitisch eine absolute Randerscheinung im Sumpf der Bedeutungslosigkeit ist und man auf der Straße lediglich Jugendliche und leicht zu manipulierende Menschen vor den Karren gespannt bekommt, dann scheint das generelle Ende auch nicht mehr weit zu sein…

Einen Vorteil hat es für die eigenen Kamerad:innen natürlich, da nicht mehr jeder Kamerad so ein „Bäumchen wechsel dich“ Spiel zwischen Gefängnis und Freiheit absolvieren muss, wie es aktuell Steven Feldmann durchlebt.
Zukünftig kann man dann vielen Bereichen der Repression großräumig aus dem Weg gehen, sich auf die eigenen paar Häuser beschränken und weiter die Augen vor einer wachsenden linken und alternativen Bewegung in Dortmund verschließen, während man weiter Richtung politischer Bedeutungslosigkeit dahin vegetiert.