Transparente

Wer schon mal Teil einer Demo oder einer anderen Aktion auf der Straße war, weiß mit Sicherheit, dass große Transparente nicht fehlen dürfen.

Aber wieso das Ganze?

Im Vordergrund dabei steht natürlich die Botschaft auf dem Banner. Oft wird diese als Forderung formuliert, um der eigenen Position Nachdruck zu verleihen. Die zentrale Aufgabe eines Transparentes ist es also, bei Aktionen Unbeteiligten schnell und deutlich das Anliegen zu vermitteln. In vielen Bewegungen ist es übrigens so, dass das Haupttransparent mit dem zentralen Thema der Demonstration vorneweg läuft und somit die erste Reihe bildet.

Neben der Kommunikation des Inhalts gibt es natürlich auch einige nützliche Nebenffekte, die so ein großes Stück Stoff oder Plane mit sich bringt: So kann es dabei helfen, dass die Demoteilnehmer*innen sich nicht zu weitläufig verteilen, sondern die Demo als gemeinsame und halbwegs geordnete Aktion erkennbar ist. Besonders die Seitentransparente können eine Blockform vorgeben und als Begrenzung, Sichtschutz und Barriere dienen. Besonders wichtig ist das bei Veranstaltungen, die stark von Repression betroffen sein könnten und deren Teilnehmer*innen sich dementsprechend davor schützen müssen, durch Polizei oder andere Störende herausgezogen, angegriffen, abfotografiert oder gefilmt zu werden – das gilt natürlich auch für mögliche Konfrontationen mit Neonazis. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass trotz einer Begleitung der Demonstration durch die Polizei ein robuster Selbstschutz durch die Teilnehmenden notwendig ist.

Einfach, kostengünstig und trotzdem schön

Generell gibt es viele Möglichkeiten an, ein schönes Transparent zu kommen: Neben künstlerisch begabten Menschen, die ihre Motive einfach freihand auf ein Stück Stoff malen, gibt es auch die Möglichkeit, ein Motiv nach Wahl professionell aufdrucken zu lassen. Da dieser Weg im Verhältnis jedoch sehr teuer ist und nicht jeder Mensch freihand zeichnen möchte, wollen wir euch vor allem die für uns einfachste und kostengünstigste Variante vorstellen.

Hierfür braucht ihr:
– Ein Stück Stoff mit der Farbe eurer Wahl (wenn ihr nicht extra Stoff kaufen wollt, könnt ihr auch ein Bettlaken nehmen)
– Abtönfarbe in den gewünschten Farben
– verschieden dicke Pinsel
– Bleistifte
– einen Beamer
– etwas, womit ihr den Stoff an einer Wand befestigen könnt, z.B. Panzerband
– und alte Zeitungen

Generell macht es Sinn, den zu bemalenden Stoff vorher einmal zu waschen, denn wenn die Rückstände von der Produktion einmal ausgewaschen sind, kann der Stoff die Farbe besser aufnehmen.

Dann könnt ihr auch schon loslegen und das Stück Stoff auf Spannung an einer Wand befestigen. Danach richtet ihr den Beamer darauf aus und stellt ihn so ein, dass das Motiv möglichst groß aber komplett auf dem Stoff zu sehen ist.

Nun zeichnet ihr die Konturen mit dem Bleistift auf dem Stoff ein und übertragt somit den Grundriss des Motivs auf euer Transparent.

Im Anschluss könnt ihr den Stoff abnehmen und auf alten Zeitungen ausbreiten. So könnt ihr den Stoff bemalen, ohne dass das Profil am Ende eure Wand oder euren Boden ziert. Jetzt könnt ihr mit der eigentlichen Bemalung loslegen. Tragt dabei die Farbe eher dünn auf und malt ggf. nach dem Trocknen nochmal über blasse Stellen.

Am besten stellt ihr euch den Laptop daneben oder druckt euch das Motiv nochmal in Farbe aus, damit ihr nicht die falschen Flächen bemalt.
Wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr die Farbe trocknen lassen. Plant hierfür genug Zeit ein, mindestens einen Tag! Nichts ist schlimmer, als nach getaner Arbeit am Tag der Demonstration noch ein feuchtes Transparent zu haben.

 

 

Gut zu wissen!

Oft gibt es bei der Anmeldung einer Demonstration Auflagen von der Polizei für mitgebrachte Transparente. Diese dürfen natürlich nicht zu Straftaten aufrufen oder sonstwie rechtswidrig oder verfassungswidrig sein.

Zudem gibt es fast immer eine maximale Länge, die das Transparent nicht überschreiten darf – in der Regel findet man diese in den Auflagen und sie wird vor Beginn der Demonstration von den Veranstalter*innen vorgelesen. Zusätzlich darf man in manchen Städten wie Dortmund nicht mehrere Transparente zusammenknoten.