Antifa 1×1

Antifaarbeit ist wichtig und kann großen Spaß machen. Aber wie geht das überhaupt? Wir erklären euch hier kurz die wichtigsten Punkte.

Gründung

Antifaarbeit funktioniert besonders gut gemeinsam mit anderen. Also bildet Banden! Am besten funktioniert das mit Leuten, die ihr sowieso schon kennt und mit denen die Sympathie stimmt. Ihr müsst gemeinsam eine Menge Entscheidungen treffen: Wollt ihr als Aktionsgruppe gemeinsam auf Demos gehen, oder kontinuierlich und auch ab von Aktionen gemeinsam Politik machen? Wollt ihr euch auf Arbeit gegen Nazis konzentrieren oder euch auch mit Themen wie Antirassismus oder Feminismus beschäftigen? Soll ein bestimmtes Dorf oder ein Stadtteil euer Revier sein, oder nehmt ihr direkt größere Regionen ins Visier? Und vor allem: Wie wollt ihr arbeiten – Vortragsveranstaltungen organisieren, Flyer schreiben, oder doch lieber klassische Aktionen auf der Straße? Gemeinsam mit Gewerkschaften und Parteien, mit anderen Antifagruppen oder komplett in Eigenregie? Und wo gibt es in eurer Stadt einen Ort, an dem ihr euch treffen könnt, ohne dass jemand stört oder zuhört? Wenn ihr das geklärt habt, kann’s auch schon losgehen. Viel Spaß!

Verhalten

Damit sich in den eigenen Zusammenhängen alle wohlfühlen, sollte man auf den Umgang miteinander achten. Denn nur weil wir alle gegen Nazis arbeiten, heißt das nicht, dass wir nicht doch auch mal Fehler machen. Auch in linken Zusammenhängen kann es zu Mackergehabe oder Rassismus kommen. Als Gruppe solltet ihr darum Wert auf gegenseitige Kritik und Selbstreflexion legen. Konstruktive und respektvolle Kritik ist kein persönlicher Angriff, also vertraut euch gegenseitig, damit ihr Kritik geben und auch annehmen könnt. Das gilt auch für eure Aktionen: Was hat gut funktioniert und wo wollt ihr für die Zukunft etwas verbessern? Wer hat welche Skills und für welche Aufgabe solltet ihr euch beim nächsten Mal Hilfe von außen holen? Damit diese Reflexion nicht im Alltagstrott untergeht, kann es hilfreich sein, zum Beispiel einmal im Jahr gemeinsam übers Wochenende zelten zu fahren und sich dort für solche Gespräche Zeit zu nehmen.

Demonstrationen

Eine Demo zu organisieren ist verdammt viel Arbeit, nehmt euch dafür also genug Zeit zur Vorbereitung. Um hier den Rahmen nicht zu sprengen, beschränken wir uns auf die wesentlichsten Punkte. Solltet ihr eine Demo organisieren wollen und wisst nicht, wie, fragt gerne uns oder andere Gruppen in eurer Nähe. Erstmal braucht ihr eine grobe Idee, was ihr tun wollt: Was ist das Thema, wieviele Leute sollen mitlaufen und wo soll die Route liegen? Dann solltet ihr jemanden für die Anmeldung suchen. Das kann zum Beispiel ein*e coole Anwält*in oder jemand aus einer Gewerkschaft oder Partei sein, fragt einfach mal rum! Diese Person klärt dann die ganzen Formalitäten mit den Behörden und ihr könnt euch auf das eigenlich Wichtige konzentrieren. Alternativ könnt ihr auch eine unangemeldete Demo durchführen, eine sogenannte Sponti. Aber stellt euch dann auf Ärger mit den Cops ein und darauf, dass ihr wegen der konspirativen Mobilisierung nicht so viele Leute einladen könnt – es darf nämlich erst mobilisiert werden, nachdem eine Demo bei den Behörden angemeldet ist. Stichwort Mobi: Damit solltet ihr möglichst früh starten und bis zum Tag der Demo nicht lockerlassen. Denn zu eurer Demo kommen nur die, die davon wissen und von den Inhalten überzeugt sind. Ihr braucht einen guten Aufruf und ein ansprechendes Design für Flyer, Plakate und Social Media. Auf der Demo selbst solltet ihr mindestens einen eigenen Redebeitrag halten, aber auch andere Gruppen oder Einzelpersonen können dort sprechen. Dafür braucht ihr eine Anlage, egal ob auf einem Transporter oder im Bollerwagen, oder zumindest ein Megafon. Zwischendurch spricht dann eine Moderation, die auch die Auflagen der Cops verlesen oder zwischendurch die Demo über aktuelle Planungsänderungen informieren muss. Es gibt Strukturen, die euch bei verschiedenen Dingen unterstützen können, wie der Ermittlungsausschuss oder Demosanis. Online findet ihr die sicherlich auch in eurer Nähe.

Recherche

Wer sind die, die wir bekämpfen? Das zu recherchieren, ist eine wichtige Grundlage für eure Arbeit. Recherche hilft, Nazis besser einzuschätzen. Wie gefährlich sind sie? Was planen sie? Wer sind ihre Drahtzieher*innen? Wie kann man sie gesellschaftlich isolieren? Bei Veröffentlichungen müsst ihr darauf achten, dass ihr eure Quellen und Informant*innen nicht offenlegt. Fragt Leute, die ihr kennt, ob sie Erfahrungen mit Recherche haben oder euch Informationen für den Anfang geben können. Und dann verschafft euch erstmal einen Überblick. Sucht online nach Artikeln über die Nazis in eurem Ort, damit ihr wisst, was in letzter Zeit los war. Auch die Nazis haben Zeitungen, Blogs und Accounts bei den Sozialen Medien und geben dort so einiges über sich Preis. Nehmt Kontakt zu Betroffenen von rechter Gewalt auf und geht zu Prozessen gegen Nazis, dabei werdet ihr auch viele Informationen sammeln können. Ihr solltet Fotos von rechten Kundgebungen sammeln – entweder ihr macht sie selbst, oder ihr findet welche im Internet. Nazis machen manchmal etwas, das sie „Anti-Antifa“ nennen – also Recherche gegen Linke, um sie anzugreifen und ihnen die Arbeit schwer zu machen. Auch die Cops sind an Recherchegruppen und ihren Informationen besonders interessiert. Also passt gut auf euch auf, verhaltet euch bei euren Recherchen unauffällig und erzählt auch in der eigenen Szene nicht herum, was ihr tut. Achtet darauf, eure Daten sicher zu speichern – lest dazu unten den Abschnitt über Verschlüsselung. Bei aller Vorsicht sollte Recherche aber niemals nur Selbstzweck sein, sondern eine notwendige Grundlage für direkte antifaschistische Intervention. Ihr könnt Dinge selbst ins Netz stellen oder sie an coole Journalist*innen weitergeben. Oder ihr zieht los und verteilt Flyer im Wohn- oder Arbeitsumfeld der Nazis. Hauptsache, ihr habt alles genau und verantwortungsbewusst recherchiert. Jede eurer Behauptungen müsst ihr durch Beweise belegen können, damit euch geglaubt wird und ihr nicht den bösen Fehler macht, völlig Unbeteiligte versehentlich als Nazis zu bezeichnen. Denn wer recherchiert, kann sich irren oder falsche Informationen von anderen bekommen.

Veranstaltungen

Partys, Konzerte, Vorträge…. Viele Veranstaltungen sind eine gute Gelegenheit, eure Arbeit bekannt zu machen und mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Wenn ihr entschieden habt, was ihr genau machen wollt, gilt es auch hier, jede Menge Fragen zu klären. Welche Referent*innen oder Bands passen? Braucht ihr einen Beamer, eine Anlage, ein Schlagzeug? Wer kümmert sich um den Raum, wer räumt am Ende alles wieder auf? Wie viele Menschen sollen kommen und wie soll die Werbung laufen? Wie wollt ihr reagieren, wenn Nazis oder Cops die Veranstaltung stören oder sich Gäst*innen danebenbenehmen? (Mehr dazu findet ihr weiter unten im Abschnitt über Schutz.) Veranstaltungen sind auch immer eine gute Gelegenheit, um an Geld zu kommen. Ihr könnt Spenden sammeln oder Eintritt verlangen – am besten freiwillig und mit Soli, dann können alle zahlen was sie wollen und auch teilnehmen, wenn sie keine Kohle übrig haben. Oder ihr verkauft etwas – das kann selbstgekochtes Essen sein oder eigene Sticker, oder aber eine Dienstleistung wie ein Vortrag oder Schichten an der Theke. Offiziell solltet ihr aber keine Gruppenkasse haben, denn wenn gegen eure Gruppe ermittelt wird, kann eine Kasse ein Beleg für eine Vereinsstruktur sein, und so ein Verein kann verboten werden.

Naziaufmärsche

Nazis laufen durch eure Stadt, die Cops schützen sie. Was könnt ihr tun? Erstmal solltet ihr eine Bezugsgruppe finden, eine Gruppe, die den ganzen Tag zusammen unterwegs ist und aufeinander aufpasst. Dann kann’s auch schon losgehen mit den Aktionen. Dafür gibt es grob zwei Konzepte: Blockaden und die Kleingruppentaktik. Bei Blockaden versucht ihr, vielleicht im Bündnis mit anderen Akteur*innen, die Route der Nazis zu besetzen. Dafür braucht ihr viele Leute, denn die Cops können kleine Blockaden kurzerhand aus dem Weg räumen, scheitert aber an Massenblockaden. Wie kommt ihr nun auf die Naziroute? Am einfachsten ist es, wenn ihr eine Demo anmeldet, die über die Route läuft, und euch dann an diesem Punkt einfach hinsetzt. Alternativ könnt ihr mit eurer Demo an einem geeigneten Punkt die Polizeiketten durchbrechen und dann auf die Route laufen. Wenn ihr genügend Leute habt, könnt ihr auch in mehreren Gruppen (sogenannten Fingern) durchbrechen, statt mit einer einzigen Demo alles auf eine Karte zu setzen. So eine Fingertaktik zwingt die Cops dazu, sich aufzuteilen, sie kommen in Stress und eure Chancen verbessern sich. Wenn ihr durchbrecht, sollte vorne ein Block von Leuten laufen, die sich vorher abgesprochen haben und bereit sind, weiterzulaufen, auch wenn die Cops sie davon abhalten wollen. Wenn die Spitze durchgebrochen ist, ist es nämlich für den hinteren Teil leichter, nachzukommen. Das zweite Konzept, die Kleingruppentaktik, bedeutet, dass ihr in eurer Kleingruppe versucht, möglichst nahe an die Route heranzukommen und den Aufmarsch zu stören. Oder ihr richtet im Umfeld der Route so viel Chaos an, dass die Nazis nicht laufen dürfen, weil die Cops sie nicht schützen können. Dabei gehört zum Selbstschutz, unter der schwarzen Aktionskleidung bunte Wechselklamotten zu tragen, dann könnt ihr unbehelligt verschwinden. Denn der Hin- und Rückweg ist oft die Gelegenheit für Naziangriffe oder Festnahmen, also achtet immer gut auf eure Bezugsgruppe.

Schutz

Wie schützt man eine Antifademo vor rechter Gewalt? Wie sichert man einen Vortrag vor Übergriffen ab? Und was tun, wenn ein rassistischer Mob vor einer Geflüchtetenunterkunft steht? Erstmal auf gar keinen Fall irgendwas allein, sondern immer mit anderen. Alles andere hängt sehr davon ab, was genau ihr schützt.
Bei einer Demo geht es in der Regel darum, den Lautsprecherwagen oder die gesamte Demo vor Angriffen durch Nazis oder Cops zu schützen. Ihr dürft auf Versammlungen nicht alle Hilfsmittel verwenden, die ihr vielleicht gerne hättet – sowohl Waffen wie Pfefferspray oder Quarzsandhandschuhe als auch sogenannte Schutzbewaffnung wie Helme oder Körperpolsterung sind dort verboten. Hier helfen Transparente vor Knüppelschlägen, Sonnenbrillen vor Pfefferspray (und Fotos) und Fähnchen mit kurzer, stabiler Holzstange für den Fall, dass ihr wirklich jemandem eins auf die Mütze geben müsst. Wenn ihr den Lautsprecherwagen schützen sollt, stellt euch um ihn herum auf und schirmt ihn mit Transparenten ab. Seid ihr für den Schutz einer ganzen Demo verantwortlich, braucht ihr mehr Leute. Wenn ihr für Schutz verantwortlich seid, behaltet immer eure Umgebung wachsam im Auge und haltet nach möglichen Gefahren und Konfliktpotential Ausschau. Sprecht vorher in eurer Gruppe und mit der Demoorga gut ab, wie ihr auf welche Eventualitäten reagiert und wer von euch sich was zutraut. Und generell gilt für Schutz: Der ist eine notwendige Aufgabe wie jede andere auch und kein Grund, mit Rambomentalität herumzumackern.
Wenn ihr eine linke Veranstaltung oder eine Geflüchtetenunterkunft schützt, solltet ihr vorher die Umgebung gut kennenlernen. Wie viele Eingänge gibt es? Wie stabil sind die Türen und Rollläden? Aus welchen Richtungen könnten sich Angreifer*innen nähern? Als Material eignet sich hier Pfefferspray besonders gut – tut weh und macht Bereiche für Angreifer*innen unzugänglich, ohne dass ihr sie wirklich verletzten müsst – und Glasflaschen, wenn ihr Dinge werfen wollt – die können, anders als z. B. Steine, nicht von den Angreifer*innen zurück auf euch geworfen werden. Sprecht auf jeden Fall alle Eventualitäten gut mit den Veranstalter*innen oder Bewohner*innen ab. Wollen sie, dass ihr die Cops ruft, wenn ihr Nazis erkennt, oder dass ihr diese selbst verjagt etc.? Je nach Fall solltet ihr euch dann individuell einen Plan für die verschiedenen Szenarien überlegen.

Selbstschutz vor CS-Gas, Pfefferspray und Knüppeln

Wie ihr andere schützen könnt, wisst ihr jetzt. Aber auch ihr selbst solltet euch sicher fühlen können, obwohl ihr euch gegen Rechts engagiert. Auf Demos müsst ihr damit rechnen, dass die Cops Gewalt anwenden. Das ist nicht immer absehbar, kann also als Reaktion auf eine Eskalation passieren oder auch völlig aus dem Nichts, ihr solltet also eure Umgebung immer gut im Auge behalten. Auf Demonstrationen sind die meisten Verletzungen Folge von Pfefferspray. Die gute Nachricht: In der Regel verursacht das keine bleibenden Schäden und die Wirkung klingt innerhalb von kurzer Zeit von selbst ab. Die schlechte Nachricht: Es tut reizt die Schleimhäute und tut darum in Augen, Mund und Atemwegen verdammt weh, macht euch orientierungslos und kann in Panik versetzen. Ihr könnt vielleicht die Augen nicht öffnen oder bekommt nicht gut Luft. Seltener setzen die Cops auch CS-Gas ein, das ist gesundheitlich riskanter und verursacht ähnliche Schmerzen wie Pfefferspray. Vor beidem schützen Dinge wie Sonnenbrillen oder Selbstgebautes wie durchsichtige Plastikfolien vor dem Gesicht halbwegs, doch kompletter Schutz davor ist unmöglich und wenn ihr getroffen wurdet, hilft nur, euch einen ruhigen Ort zu suchen, das Gröbste abzuwaschen und dann zu warten, bis die Wirkung endet. Neben dem Eisatz solcher Sprays können Cops auch treten oder mit Fäusten oder Knüppeln schlagen sowie euch mit Schmerzgriffen wehtun und verletzen – hier gelten die Regeln der normalen Ersten Hilfe. Dann gibt es noch spezielle Gefahren wie Polizeihunde, Wasserwerfer oder Schusswaffen, doch das würde den Rahmen sprengen und ihr findet online unter dem Suchbegriff „Demosani“ genug dazu. Dort könnt ihr euch auch zu erster Hilfe bei Demos und zu möglichen psychischen Folgen informieren.

Sicherer Umgang mit Handys

Handys sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – auch nicht aus dem von Linken. Sie können aber dafür sorgen, dass eure täglichen Routen gespeichert, eure Gespräche abgehört und das Blickfeld eurer Kamera bei einer Demo mitgeschnitten wird. Doch dagegen könnt ihr einiges unternehmen. Wenn ihr Treffen habt, legt die Handys immer raus. Eure Handys sollten außerdem verschlüsselt sein, denn wenig ist so ärgerlich wie wenn ihr bei einer Demo festgenommen oder von einem Nazidieb beklaut werdet und die dann in aller Ruhe eure Kontakte und Fotos durchforsten können.
Für manche Aktionen lohnt es sich, das eigene Handy zuhause zu lassen. Das kann bei einer Demo sein oder wenn ihr mal nachts mit eurer Kleingruppe losziehen wollt. Dafür solltet ihr, wenn ihr trotzdem ein Handy braucht – zum Beispiel um untereinander erreichbar zu sein, Fotos zu machen oder ein Navi zu haben – ein sogenanntes sauberes Handy besorgen. Wenn ihr kein Smartphone braucht, gibt es die für ca. 20€ in jedem Elektrohandel. Und auch Smartphones gibt es schon für recht kleines Geld. Wenn ihr ein solches sauberes Handy nutzt, dann muss auch die Simkarte darin sauber sein – heißt, nicht auf euch zurückzuführen. Ihr solltet dafür also extra eine Simkarte kaufen. Offiziell gibt es in der EU seit Längerem keine anonymen Simkarten mehr, aber es gibt viele Händler*innen, die noch welche auf Lager haben und dafür nicht euren Ausweis sehen wollen. Nun habt ihr also ein Handy mit Simkarte und könnt damit agieren, ohne darüber erkannt zu werden. Solche Geräte und Karten solltet ihr nicht dort benutzen, wo ihr wohnt, und damit auch sonst nichts anstellen, das mit euch zu tun hat – beispielsweise für den Heimweg eure Adresse googlen oder private Kontakte dort einspeichern. Und wenn ihr solche Handys mal für etwas verwendet hat, für das ihr nicht bekannt werden wollt, entsorgt das Handy und die Karte an einem sinnvollen Ort – sprich nicht im Mülleimer bei euch zuhause, sondern schön weit weg. Und am besten nehmt ihr das Gerät vorher auseinander und zerstört die Simkarte und den Speicher des Handys.

Datenschutz

Wie schützt ihr eure Daten vor Behörden und Nazis? Dabei sind für alle eure Geräte zwei Begriffe wichtig: Verschlüsselung und Verschleierung. Wir gehen hier aus Platzgründen nicht auf die genauen Funktionsweisen ein und geben keine detaillierte Anleitung, sondern haben für euch ein paar Empfehlungen für gute und kostenlose Lösungen gesammelt, zu denen ihr alles Weitere online findet. Verschlüsselung bedeutet, dass niemand ohne euer Passwort an die Daten kommt. Dabei geht es nicht einfach nur um eine Pin oder das normale Passwort, das ihr bei der Anmeldung eingeben müsst, denn diese Hürde können die Cops leicht überwinden. Hier geht es darum, dass die Daten verschlüsselt sind und nur mit dem Entschlüsselungspasswort entschlüsselt werden können. Dieses Passwort sollte sicher sein. Es gibt keine absolute Sicherheit, aber je länger und komplizierter euer Passwort ist, desto besser, da die Behörden das dann schwerer knacken können. Und das gilt auch generell für alle hier genannten Vorsichtsmaßnahmen.
Für Smartphones gibt es zur Verschlüsselung wie gesagt je nach Hersteller*in bereits recht gute Lösungen. Für Computer, Sticks und Festplatten empfehlen wir Veracrypt. Wenn ihr Mails verschlüsseln wollt, nutzt ihr am besten PGP in Kombination mit Thunderbird und Enigmail. Verschlüsselte Nachrichten könnt ihr mobil und am PC gut über Signal verschicken. Verschlüsselt chatten könnt ihr mit Pidgin in Kombination mit Jabber und einem Verschlüsselungs-Plugin.
Nun kommen wir zur Verschleierung. Dabei geht es darum, dass eure IP – quasi eure Postadresse im Internet – nicht erkannt wird. Das heißt, wenn ihr surft, kann das nicht in Verbindung zu euch gebracht werden. Dafür eignet sich der TOR-Browser sehr gut. Wenn ihr Jabber und PGP in Verbindung mit TOR nutzt, statt eure normale Internetverbindung zu wählen, seid ihr sogar doppelt sicher unterwegs, da ihr so Verschlüsselung und Verschleierung kombiniert.

Don’t be paranoid, just be fucking careful – und jetzt viel Spaß bei eurer Arbeit!