Resümee zum 1. Mai 2023 | Großer antifaschistischer Gegenprotest in Dortmund, Recklinghausen und Lünen

Gestern war der 1. Mai und natürlich war auch wieder viel in und um Dortmund herum los.
Bereits am Vortag zog wie gewohnt die stabile revolutionäre Vorabenddemo quer durch unsere Nachbarstadt Bochum und zeigte wieder Mal, dass auch der Vorabend linksautonom ist. Den Abschluss fand unser jährlicher Ausflug nach Bochum dann in dem Wohn- und Nachbarschaftsprojekt in der Haldenstraße 47, die im Anschluss ihre Abschiedsparty feierten.

Am 1. Mai selbst haben die Neonazis um die Partei Heimat Dortmund zu einer Nazibustour in alter NPD Manier eingeladen. Startpunkt war wieder mal der Stadtteil Dorstfeld, der jedoch bereits ca. eine Stunde vor Abfahrt von diversen Antifaschist:innen belagert war.

Gemeinsamen sind wir zuvor vom Hauptbahnhof Dortmund nach Dorstfeld gefahren und haben den Nazis selbst, allen voran Matthias D. und Steven Feldmann, das Leben deutlich erschwert. Vor Ort formierten wir uns dann in einer angemeldeten Kundgebung auf dem Wilhelmsplatz und äußerten lautstark unseren Protest. Unter Einsatz von einer Vielzahl von Polizeikräften konnten die ca. 60 Neonazis dann mit ihren Bussen, bereitgestellt von der Firma Fischer-Bustouristik aus Haltern am See ihre doch sehr dürftig ausgefallene Kundgebungstour starten. Anscheinend verschätzte man sich etwas bei dem eigenen Mobilisierungspotenzial und hätte bestimmt nochmal – wenn vorhanden – genauso viele Neonazis mitfahren lassen können. Für die Zukunft reicht dann bestimmt auch ein Bus oder einfach ein paar Neunsitzer.

Der erste Halt und Kundgebungsort der Neonazis war in Recklinghausen, wo sie jedoch bereits von einer angemeldeten Gegenkundgebung begrüßt und übertönt wurden. Spätestens als dann die deutlich mit über 100 Personen angereiste und in Form einer Spontandemonstration von Bahnhof Recklinghausen Süd bis Neumarkt gelaufene Protestgruppe aus Dortmund am Kundgebungsort ankam, wurde es ungemütlich für die Neonazis. Quasi umzingelt von Antifaschist:innen rissen sie ein paar Redebeiträge ab und packten dann auch schon wieder ihre Sachen ein.

Angekommen am nächsten Kundgebungsort Lünen mussten die Neonazis feststellen, dass sich dort auch großer Gegenprotest formiert hatte und sie ebenfalls nur sehr selektiert und kaum zu hören ihr Standardprozedere abspulen konnten.

Im Anschluss ging es für die groß angekündigte Nazibustour dann auch schon wieder zurück Richtung Dortmund, wo sie spontan eine Abschlussdemonstration nach Dorstfeld angemeldet hatten, da in Dortmund wohl viele gängige Kundgebungsorte bereits von linken Kundgebungen belegt waren.

In Dortmund angekommen sammelten sich die Neonazis dann gegen 16:30 Uhr an der Rheinischenstraße/Ecke Herdstraße und führten ihre Auftaktkundgebung vor dem alten Versorgungsamt durch. Auch hier mussten sie jedoch erneut feststellen, dass ihre Busse einfach zu langsam waren und linker Gegenprotest bereits in den Straßen unterwegs war. So standen am Ende über 250 Antifaschist:innen auf der Rheinischenstraße dem kläglichen Haufen Neonazis gegenüber und brüllten sie in Grund und Boden. Der ein oder andere Neonazi ließ sich dabei kaum noch beruhigen und musste immer wieder von seinen Kamerad:innen zurückgepfiffen werden. Als krönenden Abschluss durften die Neonazis dann durch den strömenden Regen Richtung Emscher- und Thusneldastraße laufen. Der linke Gegenprotest verfolgte die Nazidemonstration dann noch bis zum Wilhelmsplatz und endete erneut in einer eigenen Kundgebung.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Genoss:innen, die in den letzten Tagen gemeinsam mit uns für die eigenen Inhalte und gegen den Nazidreck auf der Straße waren. Besondere Grüße gehen an die Leute in Recklinghausen, Lünen und Bochum raus.

1. Mai Nazifrei!