31.05.2025 | Innenstadt | Dortmund | Erneuter Rechter Angriff auf die linksalternative Kneipe Hirsch-Q

In der Nacht vom 30.05. auf den 31.05. griffen ca. 20 zum Teil bewaffnete Nazis die linksalternative Kneipe Hirsch-Q an. Die TäterInnengruppe, die zuvor das offene Treffen der Rechtsaußenpartei „Die Heimat“ in Dortmund Dorstfeld besucht hatte, beschädigte dabei die Eingangstür der Kneipe mit Schlagstöcken und Mobiliar der Außengastronomie. Sie verursachte dabei einen erheblichen Sachschaden im Eingangsbereich der Kneipe. Die weitestgehend unvermummte zuvor aus Richtung Brückstraße kommende TäterInnengruppe griff dabei sofort und zielgerichtet die Besucher:innen im Außenbereich der Gaststätte an und bewarf diese mit Gegenständen. Nur durch bedachtes Handeln der Kneipenbesucher:innen konnte verhindert werden, dass Personen zu Schaden kamen.

Nach dem Angriff löste sich die TäterInnengruppe auf und flüchtete in verschiedene Richtungen. Teile der AngreiferInnen flohen dabei direkt zum nahegelegenen Hauptbahnhof, wo sie teils von der Polizei kontrolliert wurden.
Wie sicher sich die Gruppe bei ihrem feigen Angriff gefühlt hat, zeigt sich dabei auf verschiedensten Social-Media-Kanälen, wo TäterInnen zum Teil den Weg von Dorstfeld bis zur Kneipe dokumentierten und auch im Nachgang Poserfotos am Hauptbahnhof anfertigten. Einer der Haupttäter scheint dabei erneut Nico Wille zu sein. Der in Eving wohnende Gewalttäter ist Mitglied der neueren Kameradschaft „Der Störtrupp“ und sucht dabei auch immer wieder Kontakt zu den Mitgliedern „Der Heimat“ und rechten Szenemusikern wie Marko Gottschalk. Wille versucht, sich in der Szene vor allem durch seinen Hang zur Gewalt zu profilieren und sich einen Namen zu machen.

Allerdings fiel Wille auch schon eine Zeit lang in Ungnade bei seiner Kameradschaft, nachdem er einer minderjährigen Kameradin ungefragt Bilder seines Gliedes schickte und sie zu S*xparties einlud. Mittlerweile scheinen die Vorwürfe gegen Wille für die Szene jedoch uninteressant geworden zu sein, sodass er weiter jüngere KameradInnen um sich sammeln kann.
Beim Angriff in der vergangenen Nacht bewaffnete sich Wille nach kurzer Zeit mit einer Sitzbank der Außengastronomie und warf diese aus kurzer Distanz in die Glasscheibe der Eingangstür.
Ebenfalls am Angriff beteiligt war der aus Eving stammende leidenschaftliche Angler Justin R.
Ein weiterer Täter ist zudem Justin Ü. aus Essen. Ü. gehört zum Umfeld der Heimatjugend und ist Gründer der Social Media Kameradschaft „Deutsche Elite Jugend“. Ü. posierte nach der Tat mit weiteren Nazis stolz am Dortmunder Hauptbahnhof für Fotos.

Wütend macht uns die falsche Berichterstattung der Ruhrnachrichten. In einer Meldung schreiben sie am heutigen Morgen von einer „Auseinandersetzung von rechten und linken Gruppen“. Richtig ist: 20 Nazis kamen zu einer alternativen Kneipe, um sie gezielt und bewaffnet anzugreifen. Gerade die RuhrNachrichten müssten wissen, dass die Hirsch-Q seit Jahrzehnten wiederholt Ziel rechter Angriffe ist, teils sogar mit Messern bewaffnet.
Der Artikel ist eine Schuldumkehr, die die Fakten verdreht.
Die Verharmlosung rechter Gewalt ist angesichts der Geschehnisse eine Frechheit.

Dieser Angriff zeigt noch einmal deutlich, dass der offene Abend der Partei „Die Heimat“ nicht nur ein Zusammensitzen Ewiggestriger ist, sondern von dort aus gewalttätige Gruppen losziehen, um Andersdenkende anzugreifen, auch wenn sich die alteingesessenen Kader mittlerweile zurücklehnen und der neuen Generation dabei zuschauen, wie diese für sie die Straftaten begeht. Solltet ihr Informationen über TäterInnen haben, schreibt uns, gerne auch verschlüsselt.