Egal ob Parkfest, Demonstration, Platzbenennung oder Gegenprotest; es war viel los in den letzten Tagen.
Am Samstag, den 21.08, fand das jährliche anarchistische Parkfest im Blücherpark statt. Wie viele andere Initiativen auch, waren wir mit einem Infostand vertreten und konnten so mit vielen Leuten ins Gespräch kommen. Wir möchten uns noch mal herzlich bei der Orga bedanken, die es trotz Corona geschafft hat ein großartiges Parkfest auf die Beine zu stellen!
Am Sonntag ging es dann zur Demonstration unserer Genoss:innen der Autonomen Antifa 170. Vom Westentor aus zogen über 400 Antifaschist:innen lautstark Richtung Dorstfeld. Im Vorfeld der Demo war es bereits zu mehreren Skandalen der Polizei gekommen. Diese hatten den Nazis nicht nur die genaue Streckenführung verraten, sodass diese eine Klage dagegen einreichten, sondern sorgten damit auch dafür, dass Name und Adresse einer Antifaschistin durch die Rechten veröffentlicht wurden. Die Klage der Nazis gegen eine Route durch die von ihnen bewohnten Straßen offenbart dabei jedoch auch wie schlecht es um sie bestellt ist: Einerseits propagieren sie dauerhaft den Mythos „Nazikiez Dorstfeld“, aber sobald die Antifa vorhat durch die zwei Straßen zu gehen, klagen sie aus Angst gegen die Route. Die Polizei tat dabei ihr Übriges und ließ eine zuerst kooperierte Zwischenkundgebung in der Thusneldastraße vor Ort dann auf einmal nicht mehr zu. Die Nazis selbst hatten bereits im Vorfeld in leeren Lagerhallen peinliche Videos gedreht und einen „White Boys Summer“ ausgerufen. Zu diesem Beginn am Demotag traten sie aber lediglich in Erscheinung, als sie von einem ehemaligen Fabrikgebäude aus Böller zündeten und fünf Nazis um den Bielefelder Tim S. Hitlergruß zeigend Steine auf die Antifademo warfen. Nach einer Kundgebung auf dem Wilhelmplatz endete die erfolgreiche Demonstration dann an der Dorstfelder S-Bahnstation.
Montag ging es dann zur Benennung des Kurt-Piehl-Platzes in die Dortmunder Nordstadt. 2019 benannten wir in einer D.I.Y. Aktion den Platz bereits selbstständig um. Umso mehr freut es uns, dass dies nun auch offiziell ist. Gemeinsam mit dem Bündnis Nordstadt gegen Nazis, dessen Teil wir sind, besuchten wir die Einweihungsfeier des Platzes.
Direkt im Anschluss ging es dann Richtung Hauptbahnhof. Wie jedes Jahr veranstalteten die Faschist:innen der Partei Die Rechte eine Kundgebung, um ihrer verbotenen Kameradschaft, dem Nationalen Widerstand Dortmund, hinterher zu weinen. Das Interesse in der eigenen Szene zeigte sich jedoch als so gering, dass sich kaum 30 Nazis bei der Kundgebung einfanden. Nach unspektakulären Reden und schlechter Musik, die im Gegenprotest untergingen, endete die Kundgebung mit sichtlich geknickten Nazis. Kritisiert werden muss hierbei jedoch mal wieder die Polizei, die nicht nur Nazifotografen Portraitaufnahmen von Gegendemonstrant:innen machen ließ, sondern auch noch den Gegenprotest abfilmte und schikanierte.
Dieses sehr erfolgreiche Wochenende für uns Antifaschist:innen hat gezeigt, wie schlecht es um die Dortmunder Naziszene aktuell steht. Während sich kontinuierlich der Raum genommen werden kann und der Druck auf die Dortmunder Naziszene oben gehalten wird, geht den Nazis sichtbar die Puste aus. Dieser Druck darf jedoch nicht nachlassen, organisiert euch und werdet aktiv gegen Rechte in euren Vierteln!