Zurzeit kommt es zu immer weiter ansteigenden faschistischen Aktivitäten in den südlichen Stadtteilen Dortmunds. Die Schwerpunkte bilden dabei der Bereich um Barop Parkhaus, die Harkort- und die Gablonzstraße.
Bei einem Großteil der Täter:innengruppe handelt es sich um Jugendliche, die sich regelmäßig im Umfeld der Haltestelle Barop Parkhaus und eines Kiosks in der Harkortstraße treffen. Von dort aus wird nicht nur im nahegelegenen Umfeld rassistische Propaganda verklebt, sondern auch weiter losgezogen, um andere Bereiche mit Hetze zu bespielen.
Die Polizei, die sich scheinbar – wie so oft bei rechten Taten – nicht tiefergehend mit dem Thema auseinandergesetzt hat, zeigt ihre Einordnung in einem Ruhrnachrichten Artikel, in dem sie die Aufkleber generell der „Hooligan und Ultraszene“ zuordnet.
Richtig ist, dass dort von der Gruppe Jugendlicher auch zahlreiche Aufkleber mit Bezug auf Borussia Dortmund und Rot Weiß Essen verklebt werden. Auch einzelne Aufkleber der rechten Hooligangruppe und Abspaltung der Borussenfront und Borussenfighter werden verklebt, jedoch sind sonst keine Aufkleber der organisierten Fanszene zuzuordnen. Vielmehr handelt es sich um im Stadion und auf neutralen Websites und Instagram verkäufliche Aufkleber, die an Designs der Fanszene angelehnt sind. Dass gerade im Umfeld des Stadions ein großer Agitationspunkt der lokalen Naziszene ist, stellt dabei eine wiederkehrende Kontinuität in Dortmund dar. Dazwischen finden sich immer wieder Motive aus Neonazishops und dem Umfeld des „Junge Nationalisten“ Ablegers „Heimatjugend Dortmund“.
Dass gerade ältere Faschist:innen immer wieder Jugendliche instrumentalisieren, um ihre Propaganda auf die Straße zu bringen und um sich nicht selbst die Hände schmutzig zu machen, ist dabei kein neues Phänomen. Zuletzt konnte man beim CSD beobachten, dass die Rechten vermehrt sehr junge Leute einsetzte, um den CSD zu beobachten und Antifas zu provozieren. Teilweise waren diese erst 14 Jahre alt.
Auch in Barop werden sich einige der Tragweite ihrer Aktionen nicht bewusst sein und auch noch nicht der Konsequenzen, die darauf folgen werden. Wer allerdings Dortmunds Viertel mit Nazipropaganda verunstaltet, Linke und Queers bedroht und meint damit durchzukommen, irrt gewaltig. Solltet ihr selbst aus der Gegend kommen und Informationen über die rechten Akteure oder einfach keinen Bock mehr auf die Hetze an den Laternen haben und dafür Material oder Tipps gebrauchen könnt, dann kommt zum Offenen Antifa Treffen Dortmund. Vernetzt euch und werdet aktiv, auch im Dortmunder Süden.