Am Abend des 03.04.2024, fällt in der Dortmunder Innenstadt bei einem Polizeieinsatz ein Schuss, abgefeuert durch eine Dienstwaffe der Dortmunder Polizei. Ein 52-jähriger wohnungsloser Mann erlag der Schussverletzung und verstarb darauf im Krankenhaus. Erneut wurden zuvor Taser von den Polizeibeamt:innen eingesetzt.
Dass immer wieder Menschen in psychischen Außnahmesituationen Polizeieinsätze nicht überleben ist leider kein Einzelfall. Immer wieder scheint koordinationsloses, überfordert-chaotisches und unabgesprochenes Verhalten von Polizeibeamt:innen zu eskalieren und Leben zu gefährden. Gerade die Stadt Dortmund und die hiesige Polizeibehörde mit Polizeipräsident Gregor Lange ist hierfür ein bundesweites Negativbespiel.
Bereits 2022 starben binnen zweieinhalb Monaten, zwei Menschen in Dortmund durch den lokalen Polizeiapparat. Der erste Getötete: Der 16-jährige Mouhamed Dramé, als die Polizei aufgrund einer psychischen Notsituation hinzugezogen wurde. Hilfe erhielt er jedoch keine. Er wurde vor der Jugendhilfeeinrichtung, in der er untergebracht war, von Dortmunder Cops mit mehreren Schüssen aus einer Maschinenpistole erschossen. Der zweite Getötete: Ein weiterer Obdachloser. Auch er befand sich in psychischer Außnahmeverfassung und verstarb nach einem Tasereinsatz. Dieser ist außerdem bis heute immer noch nicht namentlich bekannt.
Was auffällt – die Dortmunder Polizei scheint Taser und Schusswaffe als Allheilmittel und Lösung zu verstehen. Der geschulte Umgang, wie Menschen in psychischen Notlagen zu helfen ist, wird scheinbar nicht erlernt und Dortmunder Polizeibeamt:innen werden ihrer auferlegten Verantwortung bei Weitem nicht gerecht. Deeskalation steht nicht auf der Tagesordnung, der sozialpsychatrische Dienst oder psychologisch geschultes Personal werden nicht hinzugezogen. Man müsste eigentlich davon ausgehen, Polizeibeamt:innen, die auf körperliche Auseinandersetzung und Entwaffnung angeblicher Gefahrenquellen geschult sind, sollten in Überzahl dazu fähig sein, einer in psychischer Außnahmesituation befindlichen Person eine Eisenstange abnehmen zu könnenn, ohne eskalierend mit Taser oder sogar Schusswaffe hantieren zu müssen.
Ruhiges Vorgehen, Fehlanzeige. Stattdessen starb am Mittwoch, den 03.04.2024 erneut ein Mensch durch die Hand von Dortmunder Polizist:innen. Was außerdem auffällt: Wieder ermittelt die Polizei Recklinghausen aus „Neutralitätsgründen“, was bereits in der Vergangenheit kritisiert werden musste. Aktuell wird diesbezüglich das Ausmaß der fehlerhaften und unzureichenden Ermittlungen, im Gerichtsprozess bzgl. Mouhamed Dramé mehr als deutlich. Schon 2022 ermittelten im Gegenzug die Dortmunder Cops in Recklinghausen, als ein Mann während eines Polizeieinsatzes nach dem Einsatz von Pfefferspray das Bewusstsein verlor und auch in der darauffolgenden Nacht im Krankenhaus verstarb. Eine Hand wäscht also wieder einmal die Andere.
Wir kritisieren das Verhalten der Dortmunder Polizei, insbesondere die Eskalation in einer Überzahlsituation, sowie das Fehlen von Konfliktlösungen und notwendiger, psychologischer Hilfe und Betreuung. Weg mit den Tasern, weg mit eskalierender und aggressiver Polizei! 3 Tote sind drei zu viel!