Gestern, am 31.05., fand auf der Münsterstraße eine Pressekonferenz zum Start der Kameraüberwachung statt. Zu der Veranstaltung, die laut Polizei nicht für Anwohner:innen, sondern lediglich für die Presse gedacht war, kamen allerdings nicht nur Polizeivertreter:innen um Polizeipräsident Lange herum. Mehrere Anwohner:innen machten mit Plakaten und Transparenten deutlich, dass sie keinen Bock auf Überwachung und sinnloses Law & Order Gespiele haben.
Anfangs war die Polizei überrascht von dem Protest und wollte direkt Ausweise von einzelnen, vermeintlich kritischen Personen sehen. Auch danach glänzte sie noch, als sie einen Wohnungslosen von seinem Platz verscheuchte, weil dieser scheinbar nicht ins Bild der Pressekonferenz gepasst hätte. Später behauptete die Polizei, dass der Pastor nicht wolle, dass Protest oder Anwohner:innen auf dem Gelände der Kirche stehen und nutzte diese unbelegte Behauptung, um jene auf Abstand zur Inszenierung zu bringen. Es bleibt im Nachhinein zu klären, ob die Beamten dreist gelogen haben oder die Kirche sich zum Handlanger der Polizei gemacht hat.
Zurzeit läuft zumindest noch eine Klage gegen die sinnlosen Kameras, die keine Straftaten verhindern, sondern lediglich verlagern werden und ein ganzes Viertel als potenziell kriminell brandmarkt. Weiterhin gilt es widerständig zu bleiben gegen die autoritären Sehnsüchte der Polizei! Sollte sie den Menschen in der Nordstadt wirklich helfen wollen, sollte sie lieber gegen die immer wieder belegten rassistischen und gewalttätigen Machenschaften der Beamt:innen in der Nordwache vorgehen.
Mehr Infos zu der Initiative gegen die Überwachung findet ihr auf: nocamdo