Transparente

Wer schon mal Teil einer Demo oder einer anderen Aktion auf der Straße war, weiß mit Sicherheit, dass große Transparente nicht fehlen dürfen.

Aber wieso das Ganze?

Im Vordergrund dabei steht natürlich die Botschaft auf dem Banner. Oft wird diese als Forderung formuliert, um der eigenen Position Nachdruck zu verleihen. Die zentrale Aufgabe eines Transparentes ist es also, bei Aktionen Unbeteiligten schnell und deutlich das Anliegen zu vermitteln. In vielen Bewegungen ist es übrigens so, dass das Haupttransparent mit dem zentralen Thema der Demonstration vorneweg läuft und somit die erste Reihe bildet.

Neben der Kommunikation des Inhalts gibt es natürlich auch einige nützliche Nebenffekte, die so ein großes Stück Stoff oder Plane mit sich bringt: So kann es dabei helfen, dass die Demoteilnehmer*innen sich nicht zu weitläufig verteilen, sondern die Demo als gemeinsame und halbwegs geordnete Aktion erkennbar ist. Besonders die Seitentransparente können eine Blockform vorgeben und als Begrenzung, Sichtschutz und Barriere dienen. Besonders wichtig ist das bei Veranstaltungen, die stark von Repression betroffen sein könnten und deren Teilnehmer*innen sich dementsprechend davor schützen müssen, durch Polizei oder andere Störende herausgezogen, angegriffen, abfotografiert oder gefilmt zu werden – das gilt natürlich auch für mögliche Konfrontationen mit Neonazis. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass trotz einer Begleitung der Demonstration durch die Polizei ein robuster Selbstschutz durch die Teilnehmenden notwendig ist.

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Stencils

Whose streets? Our streets!

Jede*r hat sie schon mal im Vorbeigehen an Wänden, Stromkästen oder anderen Orten gesehen. In den verschiedensten Farben und Ausführungen schmücken sie vor allem oft das Straßenbild einer Großstadt und sind fester Bestandteil des “Werkzeugkoffers” einer*s Jeden, die*der sich auf der Straße verewigen will oder eine eindeutige Message hinterlassen möchte. Genau, es geht um die aus der Graffiti-Szene bekannte Schablonentechnik, auch Stencils genannt!

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Nach Verbot in Hanau: Demonstration und Kundgebung 6 Monate nach dem Anschlag

Heute Abend erreichte uns die Mitteilung aus Hanau, dass die große Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rechten Terroranschlags vom 19. Februar von der Stadt Hanau untersagt wurde. Diese begründet das mit dem Anstieg der Corona-Infektionszahlen. Durch die späte Absage wurde den Organisator*innen die Möglichkeit genommen, die Entscheidungen rechtlich anzufechten.

Die Initiative 19. Februar bedauert diese Entscheidung, möchte ihr aber Folge leisten und sagt die Mobilisierung nach Hanau ab. Trotzdem soll es ein Gedenken geben. „Wir werden die Kundgebung streamen und das ganze Land soll sie hören“, teilt die Initiative mit.

Auch wir wollten nach Hanau fahren und unserer Wut über den Anschlag und unserer Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen Ausdruck verleihen.
Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, stattdessen morgen (Samstag, 22.8.2020) eine Demonstration in Dortmund abzuhalten und im Anschluss den die Kundgebung aus Hanau zu streamen. „Auch in Zeiten einer Pandemie sehen wir es als unsere Pflicht, gegen Rassismus auf die Straße zu gehen“, erklärt Hannah Straub, Pressesprecherin der Demo-Organisation. „Denn für die Betroffenen rechten Terrors ist dieser weiterhin Realität. Sie nicht allein zu lassen ist einer der wichtigsten Schlüsse, die wir als Gesellschaft aus Hanau und den vielen anderen rechten, rassistischen und antisemitischen Gewaltakten ziehen müssen. Hanau war kein Einzelfall und die Aufarbeitung muss weiterhin auf der Tagesordnung stehen. Diese Botschaft wollen wir morgen auf die Straße tragen – egal ob in Hanau oder in Dortmund.“

Startpunkt der Demonstration ist um 13 Uhr am Platz der alten Synagoge.

Aufgrund der steigenden Coronainfektionszahlen möchten wir alle Teilnehmenden der Demonstration daran erinnern, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, ausreichende Abstände einzuhalten und umsichtig zu sein.

In Gedenken an:

Ferhat Unvar
Gökhan Gültekin
Hamza Kurtović
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoğlu
Said Nesar Hashemi
Vili Viorel Păun
Gabriele Rathjen

Spotlight – Broschürenreihe über die extreme Rechte Dortmund

Broschürenreihe über extreme Rechte in Dortmund erschienen!
Passend einen Monat vor der Kommunalwahl präsentieren wir euch die erste Ausgabe der „Spotlight“! Wir, die Mean Streets Antifa Dortmund und die Autonome Antifa 170, haben diese Broschürenreihe ins Leben gerufen, um euch einen groben Überblick darüber zu geben, welche rechten Strukturen in der Stadt vorhanden sind und eine Einschätzung zu ihrer Relevanz abzugeben. Die kurzen, handlichen Broschüren behandeln die einzelnen Akteur*innen nicht in der Tiefe. Sie sollen stattdessen einen Einstieg bieten und Basiswissen über die rechte Szene in Dortmund vermitteln.
In der Auftakt-Ausgabe widmen wir uns den relevanten rechten Parteien in Dortmund, die zu den Wahlen nächsten Monat antreten. Alle paar Monate werden wir weitere Ausgaben rausbringen, also haltet euch auf dem Laufenden!
Die Broschüre bekommt ihr zum Beispiel im Nordpol, im Black Pigeon und einigen anderen Orten.

Neuer Thor Steinar Laden hat in Dortmund eröffnet!

Am alten Burgwall 9 befindet sich seit dem 27.07.2020 ein Geschäft der rechtsradikalen Marke „Thor Steinar“.
Der letzte Versuch scheiterte am 11.11.19 auf dem Brüderweg, nachdem die Stadt den Laden aufgrund von baurechtlichen Mängeln schloss. Zuvor erfolgten bereits mehre Interventionen durch Antifaschist*innen, unter anderem ein Hausbesuch, der dafür sorgte, dass die Auslage des Ladens reif für die Tonne war und der Laden eine Woche zwangsweise schließen musste, sowie wöchentliche antifaschistische Kundgebungen und Demos gegen das Geschäft.
Hoffen wir, dass es dem neuen Laden schnell ähnlich ergehen wird!

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Antifa 1×1

Antifaarbeit ist wichtig und kann großen Spaß machen. Aber wie geht das überhaupt? Wir erklären euch hier kurz die wichtigsten Punkte.

Gründung

Antifaarbeit funktioniert besonders gut gemeinsam mit anderen. Also bildet Banden! Am besten funktioniert das mit Leuten, die ihr sowieso schon kennt und mit denen die Sympathie stimmt. Ihr müsst gemeinsam eine Menge Entscheidungen treffen: Wollt ihr als Aktionsgruppe gemeinsam auf Demos gehen, oder kontinuierlich und auch ab von Aktionen gemeinsam Politik machen? Wollt ihr euch auf Arbeit gegen Nazis konzentrieren oder euch auch mit Themen wie Antirassismus oder Feminismus beschäftigen? Soll ein bestimmtes Dorf oder ein Stadtteil euer Revier sein, oder nehmt ihr direkt größere Regionen ins Visier? Und vor allem: Wie wollt ihr arbeiten – Vortragsveranstaltungen organisieren, Flyer schreiben, oder doch lieber klassische Aktionen auf der Straße? Gemeinsam mit Gewerkschaften und Parteien, mit anderen Antifagruppen oder komplett in Eigenregie? Und wo gibt es in eurer Stadt einen Ort, an dem ihr euch treffen könnt, ohne dass jemand stört oder zuhört? Wenn ihr das geklärt habt, kann’s auch schon losgehen. Viel Spaß!

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Nazis

Im Rahmen des antifaschistischen Engagement ist es von großem Vorteil, wenn man seine politischen Gegner*innen kennt und sie dadurch besser einzuschätzen lernt.

Ein wichtiger Bestandteil der klassischen Antifaarbeit ist das konkrete Agieren gegen Rechts und das damit einhergehende kontinuierliche Recherchieren ihrer Unterstützer*innen und Mitglieder. Gerade in Städten wie Dortmund ist es allein schon zum Selbstschutz wichtig, sich dazu auf dem Laufenden zu halten. Das hilft euch vor allem in einem Alltag dabei, frühzeitig und umsichtig zu handeln, aber gibt euch gleichzeitig die Chance, zu verhindern, dass Nazis Veranstaltungen oder Strukturen unterwandern, um Einblicke zu erlangen. Die Vergangenheit zeigt außerdem, dass durch antifaschistische Recherche wie beispielsweise durch die bundesweit bekannte Plattform „EXIF“ die Verbindungen von Neonazis zu Morden wie an Walter Lübcke oder terroristische Vereinigungen wie Combat18 offengelegt und dokumentiert werden können.

Für den Einstieg hier also einmal die zwei Broschüren aus Dortmund, die in den letzten Jahren viele sehr aktive und teilweise gewaltätigen Neonazis mit ihren Gesichtern zeigt und ihren Teil dazu beitrugen, dass viele von ihnen nicht mehr ungestört ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten können. Auch wenn diese Broschüren schon etwas älter sind, ist ein Großteil der dort gezeigten Nazis bis heute in Dortmund aktiv.

Know Your Enemy – Dortmunder Neonazis (Juli 2013)
https://we.riseup.net/assets/155514/Afa-Recherche-Do.pdf

Naziwatch Dortmund (April 2018)
https://docs.zoho.com/file/6dl8o4ab268863a954ac690b79ff79c350e26

08.09.2019: “Für ein solidarisches Viertel! Ohne Nazis, ohne Bullen”

Ein antifaschistischer Impuls zum Thema Gentrifizierung und Raumkampf

Die Hafeninitiative Dortmund beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem Thema Gentrifizierung, besonders mit der städtebaulichen Aufwertung des Hafenareals in der Dortmunder Nordstadt. Zentrale Fragen der Hafeninitiative sind hierbei unter anderem: „Welche Ziele werden mit der Entwicklung der Speicherstraße und der Umgebung verfolgt?, Welche Auswirkung könnte sie haben?, Wem gehört die Stadt? Und wem gehört der Hafen?“.

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