Auf dem Nordmarkt im Zentrum der Dortmunder Nordstadt drehen schon seit Längerem die Nazis auf.
Sie stressen Linke und Migrant*innen, hängen im C18-Shirt rum und zeigen den Hitlergruß. Diesen Sommer verschärft sich die Lage.
Die Gruppe sammelt sich dabei um den in der Schillerstraße ansässigen Althooligan Dirk K., Mitglied der alten Garde der Borussenfront und knasterprobtem Tattoowierer, dem auch ein Hakenkreuz als Motiv nicht zu stumpf ist. K. trägt an seinem Stammplatz auf dem Nordmarkt auch gerne mal offen Hiebwaffen und Pfefferspray. Anziehungspunkt der Truppe ist ebenfalls die Familie J. mit David J. und seiner Mutter Heike, die beide auch gerne mal mit Märchengeschichten versuchen, Antifas anzuzeigen, um so in Dorstfeld vergebens nach Anerkennung und Unterstützung im “Zeckenkiez” zu suchen.
Die faschistische Trinkgemeinschaft macht dabei keinen Hehl aus ihrer Gesinnung und zeigt auch gern Tagsüber zur Begrüßung den Hitlergruß oder bedroht Linke und Migrant*innen. Teilweise kommen die Bedrohungen aus dem Umfeld des durch die Diakonie betrieben Kiosk auf dem Nordmarkt selbst. Das Umfeld des Kiosks scheint das nicht zu stören, und so wird Familie J. dort noch freundschaftlich begrüßt und nutzt den Kiosk als Schutzraum.
Direkt gegenüber befindet sich das Ordnungsamt. Die Beamt*innen sind allerdings viel zu sehr damit beschäftigt, Rom*nja und Sinti*zze oder Drogen konsumierende Leute zu kontrollieren und Leute zu nerven, die bei Rot über die Ampel gehen, als dass sie mal den Blick über den rechten Sumpf direkt vor ihrer Tür schweifen lassen um sich zu fragen, was sie dagegen unternehmen sollten. “Wir sind hier für den Bürger da”, suhlen sie sich gerne in ihrem eigenen verklärten Ordnungsverständnis. Was das genau heißt? Das wissen sie vermutlich selbst nicht so genau, denn sie schikanieren lieber die, die ohnehin schon marginalisiert sind, statt sich aktiv mit Täter*innen auseinanderzusetzen. Die Behörde ist weder für “den Bürger” noch für das Viertel da.
In einem Viertel, wo die Rechten versuchen Raumkampf zu betreiben und Menschen bedrohen, wo Elend und Armut herrschen, gilt es für uns das Viertel selber zu machen, eine solidarische Nachbarschaft aufzubauen, uns zu vernetzen und Freiräume zu erkämpfen! Das oft gelobte “linke Viertel” ist nicht von selbst entstanden, also Arsch hoch, es gibt noch viel zu tun. Auf geht’s!