Vom 10.06 bis zum 13.06 (ab Morgen!) findet dieses Jahr online, der 39. Kongress der Bundeskoordination Internationalismus statt. Es gibt von Vorträgen über Workshops und Filmen ein spannendes und themenübergreifendes Programm.
Das Programm, weitere Infos und vor allem die Anmeldung findet ihr hier.
Um den kompletten Aufruf des 39. Buko zu lesen, klickt bitte auf:
Die Zeichen stehen auf Sturm: Von Indien über Südafrika, USA, Europa bis nach Mexiko und Chile – an vielen Orten der Welt eroberten in den vergangenen Jahren Demokratie- und soziale Bewegungen die Straßen. Überwiegend junge Menschen streiken weltweit für Klimagerechtigkeit. Das leidenschaftliche Begehren der Menschen nach einem Wandel an den unterschiedlichsten Enden dieser Welt verlangt einen Moment der Reflexion. Deshalb ist es endlich wieder Zeit für einen BUKO-Kongress! Wenn auch etwas ungewohnt, denn der BUKO 39 vom 10. bis 13. Juni 2021 findet dieses Mal online statt.
Angesichts der systemischen Gewalt von allem, was das Leben und den Planeten strukturell gefährdet, wird der Kongress internationalistischen Aktivist*innen Raum bieten, sich zu vernetzen und sich mit drängenden Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln auseinander zu setzen. Aus der Perspektive von sozial-ökologischen, gewerkschaftlichen, queer-feministischen Kämpfen, antimilitaristischen sowie antirassistischen Bewegungen, etc. werden wir den Blick auf lokale und transnationale Organisierung weltweit richten. Dabei werden wir die Möglichkeiten und Grenzen eines tiefgreifenden Systemwandels mit und für globale Solidarität beleuchten und diskutieren, immer die Kritik von Herrschafts- und Diskriminierungsverhältnissen im Blick. Es geht um eine Diskussion ums Ganze! Und auch wenn das ganze Programm digital stattfindet, haben wir uns doch einiges ausgedacht, um euch aktiv in den Kongress mit einzubinden. Der BUKO ist wie immer das, was wir alle daraus machen! Veranstaltet wird der Kongress von einem Team rund um die BUKO, gemeinsam mit vielen Freiwilligen und Partnerorganisationen.
In 6 Podiumsdiskussionen (Foren) und rund 15 Workshops werden emanzipatorische Gesellschaftsvisionen entwickelt und Strategien diskutiert, die dem Ruf nach „System Change!“ folgen. Ziel ist es, solidarische Praxen hin zu globaler Autonomie und Gleichheit aller sichtbar werden zu lassen und gemeinsam Pläne zu schmieden für ein gutes Leben für alle. In einer solidarischen Welt, welche die Lebensgrundlagen erhält! Es muss sich vieles ändern. Die Frage ist, wohin und wie? Und welche Rolle können linke, emanzipatorische Bewegungen dabei spielen? Ein solidarischer Systemwandel von unten ist bitter nötig! Und er hängt davon ab, wie gut wir uns als emanzipatorische Bewegungen vernetzen und koordinieren können.
Die drei großen Herausforderungen, die sich durch den Ruf nach einem System Change Now! für emanzipatorische Gesellschaftsvisionen ergeben, – Warum? Wohin? Wie? – leiten das Format des BUKO-Kongresses an. Mit den Bewegungen in unterschiedlichster Weise und von verschiedensten Orten verbundene Aktivist*innen wie beispielsweise Ashish Kothari, Sabine Hark, Boaventura de Sousa Santos, Anna Cecilia Dinerstein, Uta Ruppert, Tahir Della, Dithi Bhattacharya, Nilüfer Koç, Dorothy Grace Guerrero und Gruppen wie Women in Exile, Kolumbienkampagne und viele mehr, treffen aufeinander. Sie begeben sich in einen Austausch aus je ihren Positionen heraus und werden einen Beitrag auf die Herausforderungen formulieren, die linken, emanzipatorischen Bewegungen bei der Suche nach Möglichkeiten eines Systemwandels bevorstehen und bedacht werden sollten. Dabei treiben u.a. folgende Fragen unser Verlangen auf einen Austausch an:
Wie lassen sich globale Machtverhältnisse und Ausbeutungsketten wirksam angreifen? Wie lassen sich Kämpfe transnational und auch vor Ort verbinden? Was können gemeinsame Bezugspunkte, Angriffspunkte und Perspektiven sein? Wie gehen wir mit Machtpositionen und Privilegien innerhalb von und zwischen Bewegungen um? Was für eine soziale Infrastruktur braucht eine transnationale Bewegung der Bewegungen heute? Welche bereits bestehenden Infrastrukturen können wie noch ausgebaut werden? Welche nächsten Schritte stehen an, um jetzt anzufangen, unsere Zukunft solidarisch und radikal-gerecht-demokratisch (selbst-) zu bestimmen?
Wir sind uns bewusst, dass wir nicht im Stande sind, der unendlichen Pluralität der Erfahrungen und Perspektiven mit dem BUKO 39 gerecht zu werden und all die vernachlässigten Momente bedauern wir bereits zutiefst. Jedoch möchten wir uns mit dem Kongress und mit euch zusammen in einen Prozess aufmachen. Um uns in eine hoffentlich noch lang andauernde, konstruktive, zukünftige, solidarisch-verbindende Auseinandersetzung für ein gutes Leben für alle zu begeben, die eines kommenden Tages ihre nicht mehr zu bändigende Kraft entfalten wird!
Seid dabei und bringt all eure Freund*innen und Gefährt*innen mit: Wir freuen uns auf Euch!
Bildquelle Fotos: buko39